Magenprobleme beim Hund

Magenprobleme beim Hund können auch dich als Halter*in ganz schön belasten. Sodbrennen, Futterverweigerung oder Erbrechen lassen deine Sorgen um deinen Hund wachsen. Schnell kreisen alle Gedanken um die Frage: Was ist das richtige Futter? Denn viel Hunde mit sensibler Verdauung benötigen eine gezielte Nahrungsanpassung, damit ihr Magen-Darm-Trakt zur Ruhe kommt.

In diesem Beitrag klären wir:

  • Welche Ursachen zu Magenproblemen beim Hund führen können
  • Welche Futterbestandteile entlasten, welche reizen
  • Wie du das Futter deines Hundes anpassen kannst
  • Und erhältst eine Tabelle mit der Übersicht „Was hilft-was reizt“

Ursachen für Magenprobleme beim Hund

  1. Schwer verdauliches Futter: Trockenfutter ist schwer verdaulich und kann einen empfindlichen Hundemagen schnell überfordern. Aber auch minderwertige Proteinquellen oder manche pflanzliche Strukturen können die Verdauung überlasten und zu Magenproblemen beim Hund führen.
  2. Futterwechsel: Zu schnell und zu häufige Futterwechsel können zu Verdauungsproblemen führen und den Magen-Darm Trackt aus dem Gleichgewicht bringen.
  3. Fettgehalt: Ein zu fettreiches Futter aus minderwertigen Fetten, kann bei einem sensiblen oder entzündeten Magen-Darm-Trakt zu Erbrechen, Durchfall oder Blähungen führen.
  4. Stress: Bei einem gestressten Hund gerät der Magen-Darm-Trakt schnell aus dem Gleichgewicht. Das Risiko einer Übersäuerung und die damit verbunden Folgen steigt.
    Schau dir dazu auch meinen Beitrag: Stress und Futter an.

Leicht verdauliches Futter ist oft der Game Changer bei Magenproblemen beim Hund

Bei Magenproblemen beim Hund empfiehlt es sich den Magen-Darm-Trakt durch leicht verdauliches Futter zu entlasten.
Oft ist die beste Wahl ein schonendgegartes, naturbelassenes Nassfutter ohne künstliche Zusätze, die die Verdauung belasten könnten. Alternativ kann auch selber gekocht werden, wenn man über ausreichend Wissen verfügt wie eine ausgewogene Ernährung für den Hund zusammengestellt wird.
Ob Rohfütterung in Frage kommt muss getestet werden. Garen nimmt den ersten Verdauungsschritt vorweg und entlastet so den Magen, da Proteinstrukturen und Fasern vorab aufgeschlüsselt werden. Daher ist gegartes Futter oft verträglicher, als Rohfütterung.

Was entlastet – und was reizt?

Was hilft (leicht verdaulich)Was reizt (besser vermeiden)
Gegartes Fleisch, bevorzugt GeflügelTrockenfutter
Sehr weichgekochter Reis o. KartoffelRohes Bindegewebe, Innereien mit viel Kollagen
Gedünstete Karotten, Kürbis, ZucchiniGetreide (Weizen, Soja, Mais) in großen Mengen
Laktosefreier Magerquark, Naturjoghurt
bevorzugt von Schaf oder Ziege
Fettreiche Brühen, gewürzte Snacks
Mehrere kleine Portionen verteilt über den TagGroße Mahlzeit einmal täglich
Nassfutter oder gekochte Mahlzeit Zimmertemperatur oder leicht angewärmtKaltes Futter direkt aus dem Kühlschrank
Prä- & ProbiotikaZucker, künstliche Zusatzstoffe, Aromen

Tipps zur Futteranpassung bei empfindlichen Hundemagen

  1. Langsam umstellen: Plötzliche Futterwechsel belasten die Verdauung. Daher das Futter in 2-3 Wochen schrittweise umstellen. Beobachte genau, ob sich Symptome verändern (Kot, Blähungen, Appetit). Gib dem Prozess Zeit.
  2. Mehrere kleine Portionen statt einer großen Mahlzeit: 3-4 kleine Mahlzeiten hilft die Verdauung zu entlasten.
  3. Leicht verdauliche Proteine wählen: Huhn, Pute oder Fisch sind gut geeignet.
    Bindegewebshaltige Strukturen, wie z.B. Pansen sind schwerer zu verdauen und sollten gerade in einer akuten Phase gemieden werden.
  4. Gemüse: Gedünstetes und püriertes Gemüse, wie Möhren, Kürbis und Zucchini liefern Ballaststoffe ohne den Magen zu belasten.
  5. Trockenfutter meiden: Trockenfutter ist schwer verdaulich. Auch kaltgepresste Varianten sind bei Magenproblemen oft noch zu belastend für die Verdauung.
  6. Kauartikel und Leckerlis: Auch Leckerchen und Kauartikel können den empfindlichen Magen deines Hundes reizen. Daher lass sie in er Umstellungsphase am besten ganz weg und taste dich dann langsam wieder heran, wenn dein Hund keine Symptome zeigt. Achte unbedingt auf eine hochwertige Qualität und die Zutatenliste. Interessant ist dazu auch folgender Beitrag zum Thema Kauknochen.
  7. Stressmanagement: Auch Stress löst Verdauungsprobleme aus. Daher beobachte deinen Hund genau und reduziere unnötige Stressoren. Hierzu gibt es auch einen ausführlichen Beistrag: Stress und Futter
  8. Qualität und transparente Deklaration: Achte bei der Auswahl des Futters auf Qualität und eine transparente und überschaubare Zutatenliste. Dein Hund braucht weder Füllstoffe, die die Verdauung unnötig belasten, noch künstliche Zusatzstoffe.

Ganz klar: Halten die Beschwerden über längere Zeit an oder verschlechtern sich sogar, dann solltest du immer einen Tierarzt*in konsultieren.

Du bist unsicher, welches Futter deinem Hund wirklich guttut? In meiner individuellen Futterberatung schauen wir uns die Bedürfnisse deines Hundes genau an, damit sein Magen endlich zur Ruhe kommt.