Durchfall beim Hund

Durchfall beim Hund ist ein häufiges Problem, mit dem du als Hundebesitzer*in im Laufe des Zusammenlebens mit deinem Hund immer wieder konfrontiert wirst.
Bei einigen Hunden ist Durchfall ein seltenes Phänomen, andere kämpfen dauerhaft damit, was nicht nur für den Hund eine Belastung ist, sondern auch für dich als Hundehalter*in.

In diesem umfassenden Beitrag gehen wir auf die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten, Präventionsmaßnahmen und Hausmittel ein.
Wir klären die häufigsten Fragen zum Durchfall beim Hund, wie:

  • Wann spricht man von Durchfall?
  • Was hilft?
  • Wie stoppe ich Durchfall?
  • Wie lange ist Durchfall unbedenklich?
  • Welche Hausmittel helfen?
  • Was ist Schonkost?
  • Was sind die Ursachen für Durchfall beim Hund?

Was ist Durchfall beim Hund?

Durchfall wird medizinisch als Diarrhö bezeichnet. Von Durchfall spricht man, wenn dein Hund häufiger als üblich sehr breiigen, flüssigen bis wässrigen Stuhlgang hat.
Zunächst hat Durchfall eine reinigende Funktion. Der Körper reagiert mit Durchfall, um Schadstoffe, Krankheitserreger oder unverträgliche Substanzen schnell aus dem Darm zu entfernen.

Durchfall kann akut (plötzlich und kurzfristig) oder chronisch (länger als zwei Wochen andauernd) auftreten. Die Art, Dauer und Begleitsymptome geben Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache.

Ein breiförmiger Kothaufen macht noch keinen Durchfall

Doch nicht jeder ungeformte, breiartige Kot ist Durchfall. Auch wenn der Kotabsatz erst fest und im zweiten Teil breiartig ist, sprechen wir noch nicht von Durchfall.

Durch die industriellen Futtermittel erwarten Hundebesitzer*innen jeden Tag gleichgeformte Kothaufen, die gut aufzunehmen sind. Doch natürlich ist dieser – wie ich ihn nenne – Bauklötzchen-Kot nicht. Normalerweise ändert sich die Konsistenz des Outputs je nach Input. Das bedeutet: Bei natürlicher Fütterung erwarten wir je nach Zutaten unterschiedlich geformten Kot. Auch im Laufe eines Tages wird der Kotabsatz meist weicher. Das ist völlig natürlich und nicht bedenklich. Sollte dein Hund allerdings dauerhaft breiartigen Kotabsatz haben, muss die Ursache abgeklärt und gegebenenfalls seine Futterration angepasst werden.

Ursachen für Durchfall beim Hund

1. Futterbedingte Ursachen

  • Futterwechsel:
    Ein zu plötzlicher Wechsel des Futters kann die Darmflora deines Hundes ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen und Durchfall auslösen. Besonders dann, wenn von Futter mit einem hohen Stärkeanteil auf eine kohlenhydratarme Ernährung gewechselt wird – beispielsweise von Trockenfutter auf Rohfleischfütterung. Der Körper braucht bis zu 10 Tage, um sich an die neue Ernährung anzupassen und neu benötigte Enzyme zu bilden.
  • Unverträglichkeiten oder Allergien:
    Bei einer Unverträglichkeit oder Allergie auf bestimmte Inhaltsstoffe kann der Körper mit Durchfall reagieren.
  • Verdorbenes Futter, schlechte Qualität der Futterzutaten:
    Ranziges Fett, vergammeltes Fleisch, Bakterien oder Schimmelpilze im Hundefutter können zu Vergiftungen und Durchfall führen.
  • Schlecht zusammengestellte Futterrationen:
    Enthält das Hundefutter zu viel oder schlecht verdauliches Eiweiß, kann das zu Blähungen und Durchfällen führen. Auch zu viel Stärke im Futter führt zu Durchfall.
  • Ungeeignete Nahrung:
    Gerade Reste vom Tisch können den Magen-Darm-Trakt deines Hundes belasten, da menschliche Nahrung oft schwer verdaulich für Hunde ist.

2. Infektionen

  • Bakterien:
    Salmonellen, Campylobacter oder E. coli sind bekannte Erreger, die Durchfall verursachen können.
  • Viren:
    Parvovirus, Staupe oder Coronaviren sind ernsthafte virale Infektionen, die mit starkem Durchfall einhergehen können.
  • Parasiten:
    Würmer (z. B. Spulwürmer, Hakenwürmer) oder Protozoen wie Giardien sind häufige Ursachen für Durchfall.

3. Stress und psychologische Faktoren

  • Stress:
    Umzüge, neue Familienmitglieder, schlechte Mensch-Hund-Passung oder andere Umweltveränderungen können sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken und zu Durchfall führen.
  • Dauerhafter Stress:
    Auch dauerhafter positiver Stress kann die Verdauung beeinträchtigen, wenn der Hund kein Ventil dafür findet.
  • Angst- oder Panikzustände:
    Diese versetzen den Körper in Alarmbereitschaft, und es kann zu einer spontanen Entleerung des Darms mit breiigem bis wässrigem Kot kommen.

4. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

  • Entzündungen:
    Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder eine Entzündung des Dünndarms (Enteritis) können zu akutem Durchfall führen.
  • Chronische Erkrankungen:
    Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom oder entzündliche Darmerkrankungen (IBD) können chronischen Durchfall verursachen.
  • Tumore:
    Gut- oder bösartige Wucherungen im Darm können Durchfall auslösen.
  • Vergiftungen
    Der Verzehr von giftigen Substanzen wie Schokolade, bestimmten Pflanzen oder Chemikalien kann zu schweren Durchfällen führen.
  • Medikamente
    Antibiotika, Cortison oder Entwurmungsmittel können als Nebenwirkung Durchfall hervorrufen, da sie das natürliche Gleichgewicht der Darmflora beeinträchtigen.

Symptome von Durchfall beim Hund

Neben dem flüssigen bis wässrigen Stuhlgang können weitere Symptome auftreten, die je nach Ursache variieren:

  • Häufiges Kotabsetzen
  • Blut oder Schleim im Stuhl
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen (gekennzeichnet durch Winseln oder aufgekrümmten Rücken)
  • Blähungen
  • Fieber
  • Lethargie

Besonders bei schweren Symptomen wie blutigem Durchfall, starker Schwäche, Fieber, Lethargie oder anhaltendem Erbrechen musst du mit deinem Hund umgehend zum Tierarzt.

Wann solltest du bei Durchfall beim Hund einen Tierarzt aufsuchen?

Ein einfacher Durchfall, der nach ein bis zwei Tagen abklingt, ist meist unbedenklich. Auch während einer Futterumstellung kann es zeitweise zu Durchfall kommen, bis sich der Darm auf das neue Futter eingestellt hat.
Allerdings gibt es Situationen, in denen ein Tierarztbesuch dringend erforderlich ist. Immer dann, wenn dein Hund akuten Durchfall in Zusammenhang, mit einem schlechten Allgemeinbefinden zeigt. Besonders bei Welpen und Senioren suchst du einen Tierarzt lieber frühzeitig auf. Folgende Symptome sind bedenklich und du solltest zeitnah zu einem Tierarzt:

  • Anhaltender Durchfall: Länger als 48 Stunden, besonders bei Welpen oder älteren Hunden.
  • Blutiger Durchfall: Frisches Blut oder schwarzer, teerartiger Stuhl kann auf innere Blutungen hinweisen.
  • Starke Begleitsymptome: Fieber, Dehydrierung, starker Gewichtsverlust oder Apathie.
  • Chronischer Durchfall: Wiederkehrender oder anhaltender Durchfall über Wochen.
  • Vergiftungsverdacht: Wenn der Hund giftige Substanzen aufgenommen hat.

Erste Hilfe bei Durchfall

1. Futterpause – Fasten

Einen erwachsenen, normalgewichtigen Hund kannst du zunächst 12 – 24 Stunden fasten lassen, um seinen Verdauungstrakt zu entlasten. Wichtig ist der uneingeschränkte Zugang zu Wasser, um eine Dehydration zu vermeiden.
Welpen, Senioren und untergewichtige Hunde dürfen nicht fasten (Katzen dürfen auch nicht fasten!). Bei ihnen wird sofort Schonkost gefüttert:

2. Schonkost einführen

  • Gekochtes Huhn oder Pute (ohne Haut) möglichst in sehr kleinen Stücken
  • Haferflocken oder Schmelzflocken gut aufgekocht als schleimiges Porridge.
  • Kürbis ist weich gekocht gut geeignet als Schonkost
  • Die Schonkost möglichst klein püriert oder als Brei geben. Denn um so kleiner die Bestandteile der Mahlzeit sind, um so größer ist die Angriffsfläche für die Enzyme und das entlastet die Verdauung.
  • Welpen dürfen maximal 2 Wochen Schonkost erhalten. Erwachsene Hunde bis zu 8 Wochen. Doch in den seltensten Fällen ist so ein langer Zeitraum erforderlich. Normalerweise kannst du schon nach einigen Tagen wieder auf „normale“ Ernährung umstellen.
  • Eine Schonkostmahlzeit ist nicht ausgewogen bzw. bedarfsdecken. Das ist aber auch nicht ihre Aufgabe. Ziel ist eine leicht verdauliche Mahlzeit, die den Verdauungstrakt entlastet und bei der Genesung unterstützt.

Folgene Zutaten eignen sich nur bedingt als Schonkost:

  • Reis und Kartoffeln – Beide sehr stärkehaltig, was die angegriffene Verdauung zusätzlich belasten kann.
  • Milchprodukte – Die in den Milchprodukten enthaltene Laktose kann vom Hund nicht abgebaut werden.
  • Öl – Auch die Gabe von Öl sollte während der Schonkostphase ausgesetzt werden

3. Hydrierung sicherstellen

Dehydrierung ist eine ernsthafte Komplikation bei Durchfall. Elektrolytlösungen speziell für Hunde können helfen, verlorene Flüssigkeiten und Mineralien zu ersetzen. Animiere deinen Hund in dieser Zeit mehr zu trinken. Im Notfall kann Flüssigkeit über eine größere Spritze ins Maul deines Hundes gegeben werden, um eine Dehydrierung zu verhindern.

4. Natürliche Hilfsmittel – Hausmittel bei Durchfall

  • Heilerde: Bindet Giftstoffe im Darm.
  • Probiotika: Unterstützen den Wiederaufbau der Darmflora.
  • Karotten: In Form von Morosche Karottensuppe, wirkt antibakteriell und unterstützend gegen Durchfall.

Vorbeugung von Durchfall beim Hund

1. Richtige Ernährung

  • Wähle ein hochwertiges, natürliches Hundefutter, ohne künstliche Zusatzstoffe oder fragwürdige Inhaltsstoffe.
  • Vermeide zu häufige und zu plötzliche Futterwechsel. Führe neues Futter schrittweise ein.
  • Verzichten Sie auf Tischreste und stark gewürzte oder fettige Speisen, die für deinen Hund nicht geeignet sind.
  • Vermeide minderwertige oder vergammelte Zutaten.

2. Hygiene

  • Regelmäßige Reinigung von Näpfen und Trinkwasserbehältern.
  • Entsorgung von Kot, um die Verbreitung von Parasiten zu vermeiden.

3. Entwurmung nach Bedarf

Entwurmungen ohne Indikation, können den Darm unnötig stressen und das Mikrobiom schädigen. Regelmäßige Kotuntersuchungen und Entwurmung nach Bedarf sind für deinen Hund schonender.

4. Stress minimieren

Das Leben ist nicht frei von Stress und auch dein Hund darf Stress erfahren. Doch dauerhafter Stress, egal ob positiv oder negativ kann die Gesundheit deines Hundes negativ beeinflussen. Daher minimiere anhaltenden Stress.

5. Vermeidung von Giftstoffen

Halte giftige Substanzen und Pflanzen außer der Reichweite deines Hundes.

6. Stärkung des Immunsystems

Ein gesundes Immunsystem ist eine wichtige Grundlage, um Magen-Darm-Probleme langfristig zu vermeiden. Ein starkes Immunsystem hilft deinem Hund, Infektionen und Krankheitserreger, die Durchfall verursachen können, besser abzuwehren.

Fazit

Nicht jeder breiige Kotabsatz ist sofort als Durchfall zu bewerten.
In der Regel ist Durchfall beim Hund oft ein Zeichen dafür, dass der Magen-Darm-Trakt mit einem Problem kämpft. Ob harmlos oder schwerwiegend, indem du die häufigsten Ursachen kennst, Präventionsmaßnahmen ergreifst, die Symptome richtig deutest und bei Bedarf einen Tierarzt aufsuchst, kannst du die Situation gut meistern.

Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen kannst du das Risiko von Durchfall erheblich verringern. So bleibt dein Hund gesund und munter!

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