Kotanalyse beim Hund

Kotanalyse beim Hund: Ein Schlüssel zu seiner Gesundheit und Ernährung

Ja, du hast richtig gelesen: Der Kot deines Hundes ist ein faszinierender und unglaublich aufschlussreicher Indikator für seinen Gesundheitszustand und die Qualität seiner Ernährung. Die Kotanalyse beim Hund spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Als Futterexpertin schaue ich mir täglich die Hinterlassenschaften von Hunden an – und das aus gutem Grund. Gerade während einer Futterumstellung gibt mir der Output deines Hundes wertvolle Hinweise darauf, wie gut er das Futter verträgt und ob Veränderungen nötig sind.

Aber auch du kannst mit einem Blick auf den Kot deines Hundes vieles erkennen und besser verstehen, was in seinem Körper vor sich geht. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche Informationen dir Form, Farbe, Konsistenz, Geruch, Häufigkeit und Menge liefern können – und warum es sich lohnt, genauer hinzusehen.

Was kommt eigentlich hinten raus?

Ob Kot, Output, Stuhl, Fäkalien, Notdurft oder Haufen – egal, wie du es nennen möchtest, der Kot deines Hundes enthält viele Informationen. Er besteht aus:

  • Wasser,
  • unverdaulichen Nahrungsbestandteilen,
  • Darmbakterien,
  • Zellen der Darmschleimhaut,
  • Sekreten der Verdauungsdrüsen,
  • und Gärungs- sowie Fäulnisprodukten.

Der Kot deines Hundes enthält immer auch Bakterien, darunter harmlose Vertreter, aber auch Krankheitserreger, sogenannte pathogene Keime. Selbst ein gesunder Hund hat eine Vielzahl von Bakterien in seinem Mikrobiom (auch bekannt unter Darmflora), dem Ökosystem seines Darms. Es gibt immer „gute“ und „schlechte“ Bakterien im Mikrobiom, und solange diese im Gleichgewicht sind, bleibt dein Hund gesund. Wird dieses Gleichgewicht jedoch gestört – etwa durch falsche Ernährung, Stress oder Medikamente – kann eine sogenannte Dysbiose entstehen. Diese kann die Gesundheit deines Hundes nachhaltig beeinträchtigen.

Auch Parasiten wie Würmer oder Giardien können mit dem Kot ausgeschieden werden. Eine Kotanalyse beim Hund ist in solchen Fällen unerlässlich, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können.

Was der Geruch des Kots über die Gesundheit deines Hundes verrät

Wie stark der Kot deines Hundes riecht, hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab. Die Ernährung deines Hundes beeinflusst den Geruch seines Kots erheblich. Doch auch bestimmte Erkrankungen oder Verdauungsprobleme können den Geruch verändern.

Typische Gerüche und ihre Ursachen

  1. Starker Geruch:
    • Je mehr Wasser der Kot enthält, umso intensiver riecht er in der Regel. Dies kann durch Futter mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, Stress oder Verdauungsstörungen bedingt sein.
  2. Säuerlicher Geruch:
    • Wenn das Futter deines Hundes einen zu hohen Anteil an Stärke oder Kohlenhydraten enthält, kann der Kot säuerlich riechen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Stärke im Dünndarm nicht optimal verdaut wurde und zu viel Stärke in den Dickdarm gelangt.
  3. Fauliger Geruch:
    • Tierische Eiweiße, die schwer verdaulich sind, können dazu führen, dass der Kot faulig riecht. Besonders minderwertige Proteine oder zu große Mengen davon belasten den Darm und führen zu unangenehmen Gerüchen.

Häufigkeit und Menge: Was ist normal?

Wie oft dein Hund Kot absetzt und in welcher Menge, ist sehr individuell und hängt von mehreren Faktoren ab.

Die Nahrung deines Hundes spielt eine große Rolle. Je besser dein Hund das Futter verwerten kann, desto weniger bleibt für den Kot übrig. Weniger unverdauliche Bestandteile bedeuten weniger Kot und oft auch weniger Häufchen. Hochverdauliches Futter kann dazu führen, dass dein Hund nur einmal am Tag oder sogar nur jeden zweiten Tag Kot absetzt.

Enthält das Futter viele Ballaststoffe oder andere unverdauliche Bestandteile, produziert dein Hund mehr und oft auch häufiger Kot. Handelt es sich um hochwertige Ballaststoffe, dann ist ein größeres Kotvolumen kein Indikator für ein minderwertiges Futter.

Aber auch individuelle Faktoren spielen eine große Rolle. Manche Hunde sind besonders gute Futterverwerter, während andere dazu neigen, mehr unverdauliche Bestandteile auszuscheiden. Auch die Rasse spielt eine Rolle: Große Hunde setzen häufiger und größere Mengen Kot ab als kleine Hunde.
Außerdem scheidet ein aktiver Hund mit einem schnellen Stoffwechsel oft mehr und häufiger Kot aus als ein ruhiger Hund.

Form und Konsistenz: Ein Blick in die Details

Die Form und Konsistenz des Kots deines Hundes gibt dir wertvolle Hinweise auf seine Ernährung und Verdauung. Mit einer detaillierten Kotanalyse beim Hund kannst du gezielt herausfinden, ob Veränderungen in der Fütterung nötig sind. Angelehnt an die Bristol-Stuhlformen-Skala können wir den Kot deines Hundes in sieben Typen einteilen:

Kotanalyse beim Hund
Abb. 1: Kotbeschaffenheit in Anlehnung an die Bristol-Stuhlformen-Skala
  1. Einzelne Kügelchen
    Sehr fest und trocken. Der Hund hat oft Probleme sie auszuscheiden. Wenn du sie einsammelst hinterlassen sie keinerlei Rückstände. Deutet auf Flüssigkeitsmangel und Verstopfung hin. Bei Knochenfütterung kann es kurzfristig zu einem solchen Kot kommen. Ist der Kot dauerhaft so, deutet es auf eine Fehlernährung hin.
  1. Würste aus aneinander gereihten Kügelchen
    Fest, wurstartig, eher trocken. Beim Einsammeln hinterlässt es keine Rückstände.
    Eigentlich ein Traum jedes Hundehalters, doch auch dieser Kot deutet auf einen Flüssigkeitsmangel hin
  1. Mehrere Würste mit rissiger Oberfläche
    Mehrere Würste mit von Rissen durchzogener Oberfläche, eher feucht, nicht unterteilt. Beim Einsammeln bleiben Rückstände zurück, aber die Form wird beibehalten.
    Optimal, so darf es bleiben
  1. Glatter, wurstartiger Kot
    Wurstartiges Gebilde mit fast glatter Oberfläche, sehr feucht, hinterlässt beim Einsammeln Rückstände und behält seine Form nicht.
    Ein Traum, so darf es bleiben
  1. Weicher Haufen, teilweise geformt
    Eher ein Haufen, manchmal sind noch wurstartige Abschnitte erkennbar. Sehr feucht. Hinterlässt beim Einsammeln Rückstände und behält seine Form nicht bei.
    Auch noch kein Grund zur Sorge.
  1. Breiiger Kot
    Einzelne weiche Klumpen, eher breiig mit Struktur. Beim Einsammeln hinterlässt es Rückstände. Nicht ideal – aber noch nicht besorgniserregend. Hier solltest du die Ernährung anpassen, wenn dieser Kot dauerhaft auftritt
  1. Flüssiger Durchfall
    Hat dein Hund mehrfach pro Tag flüssigen bis wässrigen Kot ohne feste Bestandteile, dann reden wir von Durchfall. Dieser sollte beobachtet werden.

Es ist nicht normal dauerhaft Bauklötzchen (Typ 1 u. 2) zu machen. Industrielles Futter ziel oft genau darauf ab, da dies von vielen Hundehalter*innen erwartet wird.
Natürliche Ernährung führt zu einer variierenden Kotkonsistenz. Fütterst du beispielsweise Innereien, wird der Kot weicher, während Knochen ihn härter machen können. Auch Stress, Wetter oder Hormone können Einfluss auf den Output nehmen.
Von Durchfall sprechen wir erst bei Typ 7, wenn dein Hund mehrfach am Tag flüssigen bis wässrigen Kot absetzt. Wie du Durchfall stoppen kannst erfährst du im Artikel: Durchfall beim Hund.

Farben und ihre Bedeutung

Auch die Farbe spielt eine wichtige Rolle bei der Kotanalyse beim Hund. Die Farbe des Kots kann sich je nach Fütterung und Gesundheitszustand ändern. Besonders bei einer natürlichen Ernährung ist ein breites Farbspektrum völlig normal. Hier einige typische Farben und ihre Bedeutungen:

Kotanalyse beim Hund
Abb. 2: Typische Färbung von Hundekot
  • Braun: Von hell bis dunkel – dies ist die natürliche Färbung und ein Zeichen für einen gesunden Hund. Die braune Färbung entsteht durch den im Darm abgebauten Gallenfarbstoffe Bilirubin. Setzt dein Hund dauerhaft andersfarbigen Kot ab, dann solltest du die Fütterung überprüfen und Hilfe bei einem Tierheilpraxis oder bei einem Tierarzt suchen.
  • Weiß: Bei Knochenfütterung kann es zu einem weißen, sehr trockenen, bröseligen Kot kommen, dem sogenannten Knochenkot. Das ist nicht ideal und sollte vermieden werden. Wurden keine Knochen gefüttert, kann weißer Kot auf Probleme mit der Gallenbildung hinweisen.
  • Grau: Fettiger, grauer Kot deutet auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse oder Galle hin.
  • Schwarz: Hast du deinem Hund Milz oder Blut gefüttert, dann ist eine sehr dunkle bis schwarze Färbung seines Outputs unbedenklich. Ansonsten weißt diese Färbung auf Blutungen im vorderen Magen-Darm-Trakt hin.
  • Orange/Gelb: Süßkartoffeln, Kürbis oder Karotten sorgen oft für diese Färbung. Ohne solche Zutaten kann ein Problem mit der Leber oder Galle vorliegen.
  • Rot: Rote Beete färbt den Kot und Urin rot. Ohne Fütterung von Roter Beete ist dies ein Alarmzeichen für Blut im Darm.
  • Grün: Eine größere Menge Gras oder Blattgemüse im Futter färben den Kot grün.
  • Weiße Punkte oder Fäden: Meist ein Hinweis auf Parasiten wie Würmer.
  • Schleimige Hülle: Kann bei einer Futterumstellung oder bei der Fütterung von sehr schwerverdaulichen Bestandteilen vorkommen. Ansonsten weißt eine Schleimhülle auf eine Entzündung im Darm hin. Ursachen dafür können zum Beispiel Allergien oder Giardien sein.

Fazit: Der Blick auf den Output lohnt sich!

Auch wenn es für manche ungewohnt klingt: Die Kotanalyse beim Hund ist eine wertvolle Methode, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. So kannst du schnell reagieren und sicherstellen, dass deinKotuntersuchung Hund Hund rundum gesund bleibt. Dein Hund wird es dir danken!

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