Darmentzündung beim Hund
Eine Darmentzündung beim Hund, auch als Enteritis oder bei chronischen Verläufen als entzündliche Darmerkrankung (IBD) bekannt, kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Diese Erkrankung ist sowohl für deinen Hund als auch für dich gleichermaßen belastend und erfordert oft eine fundierte und zeitaufwendige Behandlung. In diesem Beitrag habe ich für dich Faktoren zusammengetragen, die ursächlich für eine Darmentzündung beim Hund sind. Die einzelnen Faktoren können sich aufsummieren oder sich gegenseitig bedingen und so eine Darmentzündung auslö
- Parasiten
Parasiten wie Spulwürmer, Hakenwürmer oder Protozoen (z. B. Giardien) können die Darmschleimhaut erheblich schädigen. Diese Mikroorganismen führen zu Reizungen und Entzündungen, die oft von Durchfall und Erbrechen begleitet werden. Regelmäßige Kotuntersuchungen und eine gezielte Entwurmung, angepasst an die Lebensumstände des Hundes, sind essenziell, um parasitäre Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. - Fütterungsfehler
Eine unausgewogene Ernährung ist eine der Hauptursachen für eine Darmentzündung beim Hund und kann langfristig die Darmflora schädigen. Futtermittel mit minderwertigen Zutaten, übermäßigem Stärkeanteil oder künstlichen Zusatzstoffen belasten das Verdauungssystem. Insbesondere Allergene wie Gluten oder bestimmte Proteine können bei empfindlichen Tieren Entzündungen hervorrufen. In einem weiteren Beitrag habe ich dir die häufigsten Fütterungsfehler zusammengestellt: Fütterungsfehler vermeiden - Histamin
Histamin spielt eine zentrale Rolle bei allergischen und entzündlichen Reaktionen.
Bei einem Allergiker sollten wir darauf achten, nicht noch mehr Histamin in den Körper zu pumpen.
Es gibt Nahrungsmittel, die viel Histamin enthalten. Diese sollten gemieden werden, da sie die Allergie verstärken. Zudem gibt es Nahrungsmittel, die Stoffe enthalten, die das natürliche Histamin aus den körpereigenen Zellen freisetzen. Auch diese Nahrungsmittel sollten bei Allergikern gemieden werden. Gegen die Zutaten besteht keine Allergie an sich, sie erhöhen aber bei jeder Aufnahme den Histaminspiegel im Körper und fördern damit die entzündlichen und allergischen Reaktionen. Gerade Trockenfutter ist problematisch, da Studien zeigen, dass es aufgrund der Verarbeitung oft einen erhöhten Histamingehalt aufweist (Guilford et al., 1994).
Möchtest du darüber mehr erfahren, dann lies folgenden Blogbeitrag: Allergie Management bei Hunden - Dysbiose und Mikrobiomveränderungen
Das Gleichgewicht der Darmbakterien ist essenziell für die Gesundheit des Hundes. Dysbiose, also ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, kann durch Antibiotika, Cortison, Entwurmungsmittel oder falsche Ernährung ausgelöst werden. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass „schlechte“ Bakterien überhandnehmen und Entzündungsreaktionen hervorrufen. Präbiotika, Probiotika und eine naturnahe Ernährung sind hilfreich, um das Mikrobiom wiederherzustellen und im Gleichgewicht zu halten. - Medikamente und Zusatzstoffe
Einige Medikamente wie Cortison und Entwurmungsmittel beeinflussen die Darmflora negativ und erhöhen die Anfälligkeit für Darmentzündungen. Ebenso tragen künstliche Futterzusätze wie Natriumselenit oder Mangan(II)-sulfat zur Belastung des Verdauungssystems bei. Viele dieser Zusatzstoffe sind als potenziell giftig eingestuft und haben Auswirkungen auf das Nervensystem und das Mikrobiom. Das Lesen von Etiketten und die Wahl natürlicher Alternativen können helfen, diese Risiken zu minimieren. - Carrageene
Carrageene dienen als Gelier- und Verdickungsmittel. Sie verbinden Wasser mit Fett und sorgen so für eine homogene Textur. Daher wird dieser Zusatzstoff oft in Nassfutter verwendet. Carrageene stehen im Verdacht, die Aufnahme von Nährstoffen zu hemmen, Entzündungen zu fördern und Darmkrebs zu begünstigen. Da Hersteller die Mengen dieses Zusatzstoffes nicht deklarieren müssen, ist es schwierig, potenziell schädliche Futterprodukte zu identifizieren. Ein Indiz dafür, dass keine Emulgatoren eingesetzt wurden, kann der abgesetzte Fettrand sein, besonders bei dunklen Fleischsorten. - Stress
Stress kann die Darmbewegungen und die Zusammensetzung der Darmflora negativ beeinflussen. Anhaltender Stress – und dabei ist es egal, ob positiver oder negativer Stress – schwächt das Immunsystem und begünstigt die Entstehung von Erkrankungen. Hier hilft eine genaue Analyse der Stressoren und ein entsprechendes Stressmanagement. - Kastration
Eine Kastration fördert ein halbes Dutzend autoimmuner Erkrankungen, z. B. die autoimmunbedingte entzündliche Darmerkrankung (die hundliche Variante von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) (Sundburg et al., 2016). - Chronische Darmerkrankungen und genetische Prädispositionen
IBD ist eine chronische Form der Darmentzündung, die besonders bei bestimmten Rassen wie Französischen Bulldoggen, Boxern oder Deutschen Schäferhunden gehäuft auftritt. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Umweltfaktoren, Ernährung und genetische Veranlagungen spielen eine Rolle.
Präventive Maßnahmen
Welche präventiven Maßnahmen kannst du treffen?
- Ernährung:
Hochwertiges Futter mit natürlichen Inhaltsstoffen ohne künstliche Zusatzstoffe schafft eine gute Basis für die Gesundheit deines Hundes. - Parasitenkontrolle:
Regelmäßige Kotuntersuchungen und bedarfsgerechte Entwurmung schützen vor parasitären Infektionen. - Stressreduktion:
Ein entspanntes Umfeld, ausreichend Schlaf und ein harmonisches Mensch-Hund-Team fördern die Darmgesundheit deines Hundes. - Regelmäßige Untersuchungen:
Bei empfindlichen oder genetisch vorbelasteten Hunden kann eine frühzeitige Diagnostik helfen. - Futterzusätze vermeiden:
Auf die Inhaltsstoffe des Futters achten und Zusatzstoffe so weit wie möglich reduzieren.
Eine Darmentzündung beim Hund kann vielfältige Ursachen haben, die sich oft gegenseitig beeinflussen. Du hast es täglich in der Hand, eine gesunde Basis für deinen Hund zu schaffen. Eine gesunde Ernährung, Stressmanagement und die Vermeidung von schädlichen Zusatzstoffen sind zentrale Faktoren der Vorbeugung.
Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise können Darmentzündungen erfolgreich gemanagt oder sogar vermieden werden.