Fütterungsfehler vermeiden: Gesunde Ernährung für Hunde.
Gesundheit kommt vom Darm. Daher ist die Gesundheit des Verdauungstrakts essenziell für das Wohlbefinden deines Hundes. Eine falsche Ernährung kann kurzfristig zu Problemen wie Blähungen oder Durchfall führen oder langfristig ein Ungleichgewicht der Darmbakterien verursachen, das weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes haben kann. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du häufige Fütterungsfehler vermeidest und gebe dir praktische Tipps für die gesunde Ernährung deines Hundes.
1. Eiweißqualität und -menge: Weniger ist manchmal mehr!
Eiweiß ist für Hunde essenziell, da es an vielen Stellen im Körper als Baustoff benötigt wird. Entscheidend für einen gesunden Darm ist jedoch die Qualität und die Menge des Eiweißes, das dein Hund über sein Futter erhält. Hochwertiges, leicht verdauliches Eiweiß – wie aus Muskelfleisch oder Fisch – wird im Dünndarm effizient verarbeitet, sodass nur eine kleine Restmenge Eiweiß in den Dickdarm gelangt.
Wird jedoch zu viel oder minderwertiges, schlecht verdauliches Eiweiß gefüttert, passiert ein großer Teil den Dünndarm unverdaut und gelangt in den Dickdarm, wo es die Bildung proteolytischer Bakterien fördert. Dies führt kurzfristig zu unangenehmen Blähungen und Durchfall. Langfristig kommt es zu einer Dysbalance der Darmbakterien und somit zu einer Schädigung des Mikrobioms.
Tipp: Füttere schwer verdauliches Eiweiß nur in kleinen Mengen, die dein Hund verträgt. Pansen oder getrocknete Kauartikel sind zum Beispiel schwer verdaulich. Achte auf eine gute Qualität des Fleisches und wähle das Futter nur aus zuverlässigen Quellen.
2. Kohlenhydrate richtig auswählen
Nicht alle Kohlenhydrate haben die gleiche Wertigkeit für deinen Hund. Stärkehaltige Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln sind Energielieferanten und enthalten nur wenige Ballaststoffe, die zur Darmgesundheit beitragen können. Ein Zuviel an Stärke kann den pH-Wert im Darm senken und so das Wachstum unerwünschter Bakterien fördern. Dies führt zu säuerlich riechendem Durchfall.
Ballaststoffreiche Kohlenhydrate aus Gemüse wie Karotten, Gurken oder Flohsamenschalen unterstützen hingegen die Darmgesundheit aktiv. Sie dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien und fördern ein stabiles Mikrobiom.
Tipp: Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Reis und Nudeln sollten immer sehr weich gekocht werden, bevor du sie deinem Hund anbietest. Das verbessert ihre Verdaulichkeit. Ergänze die Ernährung deines Hundes mit ballaststoffreichen Gemüsesorten. Püriert oder gegart können sie von deinem Hund am besten verwertet werden.
3. Die Bedeutung von Ballaststoffen
Ballaststoffe sind unverzichtbar für eine gesunde Verdauung. Wie bereits erwähnt, dienen sie als Futter für die nützlichen Darmbakterien. Zusätzlich fördern sie die Darmbewegung, binden Giftstoffe und schädliche Substanzen. Besonders wichtig sind Ballaststoffe wie Zellulose, Pektin und Hemizellulose, die in Obst und Gemüse enthalten sind.
Tipp: Verwende ballaststoffreiche Zutaten wie Flohsamenschalen, Karotten, Salat, Gurken oder Äpfel für den pflanzlichen Anteil der Hundefutterportion. Denk daran, das Gemüse zu pürieren oder zu garen, damit es von deinem Hund besser verwertet werden kann.
4. Zu schnelle Futterumstellungen vermeiden
Eine plötzliche Umstellung der Fütterung ist ein häufiger Fehler, der die Verdauung deines Hundes überfordern kann. Besonders kritisch ist der Wechsel von einer kohlenhydratarmen auf eine kohlenhydratreiche Ernährung, etwa beim Umstieg von der Rohfleischfütterung auf Trockenfutter. Der Körper deines Hundes benötigt bis zu zehn Tage, um die neuen Enzyme zu aktivieren, die für die Verdauung der veränderten Nahrung notwendig sind.
Tipp: Plane solch radikale Futterumstellungen immer schrittweise, um den Darm deines Hundes zu schonen.
5. Zusatzstoffe und minderwertige Zutaten vermeiden
Viele industriell produzierte Hundefutter enthalten problematische Inhaltsstoffe. Hier sind zum Beispiel Carrageene (E 407) zu nennen – ein Geliermittel, das häufig in Nassfutter eingesetzt wird, um die Futtermasse einheitlicher erscheinen zu lassen und Fettablagerungen zu vermeiden. Carrageene stehen im Verdacht, Entzündungen, Allergien und sogar Darmkrebs zu begünstigen.
Auch künstliche Zusatzstoffe wie Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe sowie minderwertige Zutaten wie ranziges Fett, vergammeltes Fleisch, Bakterien und Schimmelpilze können die Gesundheit deines Hundes beeinträchtigen.
Tipp: Je kleiner ein Organismus ist, desto schneller sind kritische Grenzwerte erreicht. Achte auf hochwertiges Futter mit einer transparenten Deklaration der Inhaltsstoffe für deinen Hund. Bevorzuge Produkte ohne künstliche Zusatzstoffe und aus vertrauenswürdiger Herstellung.
So gelingt die optimale Ernährung
Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung fördert die Darmgesundheit deines Hundes. Achte darauf, hochwertige Proteinquellen, ballaststoffreiche Kohlenhydrate und einen ausreichenden Anteil an Gemüse zu füttern. Meide Futter mit minderwertigen und fragwürdigen Zutaten oder problematischen Zusatzstoffen. Wenn eine Futterumstellung ansteht, plane diese behutsam und langsam, um die Verdauung deines Hundes zu schonen.
Indem du Fütterungsfehler vermeidest, förderst du nicht nur die Gesundheit des Darms, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden deines Hundes. Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu einem aktiven und gesunden Hundeleben.