Künstliche Zusätze in Tierfutter, ihre Gefahren und Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Hunde und Katzen
Viele industriell hergestellten Tierfutter enthalten künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Mineralien, Vitamine und Aromen. Diese verbessern die Haltbarkeit, Optik und den Geschmack, bergen gleichzeitig aber auch enorme gesundheitliche Risiken.
Arten von künstlichen Zusatzstoffen und ihre Risiken
- Sensorische Zusatzstoffe:
Farbstoffe: Farbstoffe werden eingesetzt, um die Optik des Futters zu verbessern. Für die Tiere haben sie keinen ernährungsphysiologischen Nutzen. Die Verbesserung der Optik dient nur dem Menschen, der letztlich beeinflusst werden soll, um das Produkt zu kaufen.
Einige der eingesetzten synthetischen Farbstoffe können allergische Reaktionen auslösen oder werden mit Verhaltensproblemen – wie Hyperaktivität – in Verbindung gebracht.
Künstliche Aromen: Sie sollen das Futter geschmacklich attraktiver machen, damit unsere Hunde und Katzen auch Futterzutaten fressen, die für sie normalerweise nicht auf dem Speiseplan stünden. Zudem kauft der Mensch natürlich lieber ein Futter erneut, wenn es seinem Tier zu schmecken scheint.
Einige dieser Aromen können die natürliche Geschmackswahrnehmung der Tiere beeinflussen, wodurch sie weniger natürliche Nahrung akzeptieren. Langfristig können diese Zusätze das Sättigungsgefühl beeinträchtigen und Übergewicht fördern. - Technologische Zusätze:
Konservierungsstoffe: Konservierungsstoffe werden eingesetzt, um die Haltbarkeit des Futters deutlich zu erhöhen. Allerdings können sie chemische Substanzen wie z. B. BHA und BHT enthalten. Diese Stoffe stehen unter Verdacht, bei langfristiger Aufnahme krebserregend zu wirken und die Leberfunktion zu beeinträchtigen.
Zugelassen ist z. B. auch Zitronensäure, die schon in unseren Lebensmitteln für große Kritik sorgt, da sie die Zähne zerstört und zur Aufnahme von Aluminium im Gehirn beiträgt.
Natriummetabisulfit (E223): Verlängert die Haltbarkeit von Futtermitteln, kann jedoch dazu beitragen, dass aggressive Bakterien im Darm wachsen, die die Darmwand durchlöchern.
Synthetische Antioxidantien (E320, E321, E324) stehen unter Verdacht, Allergien und Krebs zu begünstigen und können zur Entstehung von Schilddrüsenkrankheiten beitragen.
Der früher beliebte Konservierungsstoff Ethoxyquin ist beispielsweise mittlerweile in der EU nicht mehr als Zusatzstoff für Heimtierfutter zugelassen, aufgrund seiner verheerenden Risiken für die Gesundheit der Tiere.
Zu den technologischen Zusätzen zählen auch Emulgatoren und Stabilisatoren. Sie dienen zum Beispiel dazu, die Textur von Trockenfutter zu verbessern, Wasser und Fett in eine homogene Mischung zu verwandeln und selbst bei langer Lagerung die Struktur des Futters zu erhalten. Einige dieser Substanzen sind harmlos, andere können die Darmflora negativ beeinflussen, Verdauungsprobleme auslösen und stehen unter Verdacht, Krebs zu begünstigen. - Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:
Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren werden dem Tierfutter zugegeben, da die natürlichen Vitalstoffe im Herstellungsprozess zerstört werden.
Zudem wird damit der Wunsch nach langer Haltbarkeit gedeckt, denn ohne künstliche Zusätze würden die Nährstoffe im Futter schnell verfallen, was die Haltbarkeit stark reduzieren könnte.
Die Vitamine D, E und C werden zur Konservierung zugefügt. Dass dies nicht immer zum Tierwohl geschieht, zeigt ein Rückruf eines großen Hundefutter-Herstellers aus Februar 2019 mit Ausweitung im April 2019. Dem Hundefutter wurde zu viel Vitamin D zugeführt, was zu Todesfällen geführt hat.
Der Einsatz von synthetischen Mikronährstoffen birgt einige Risiken. Zum Beispiel ist die Bioverfügbarkeit der Stoffe viel geringer, das bedeutet, dass synthetische Vitamine und Mineralstoffe vom Körper weniger effektiv aufgenommen werden. In hohen Dosen können sie den Organismus belasten oder sogar toxisch wirken. Übermäßiger Konsum von synthetischen Mikronährstoffen kann die Darmflora schädigen, die Verdauung belasten und zu allergischen Reaktionen führen.
Unsere Tiere nehmen diese künstlich hergestellten Zusatzstoffe täglich mit ihrer Nahrung auf. Je kleiner ein Organismus ist, desto höher ist die Gefahr für ihn, die von diesen Stoffen ausgeht. Erschwerend kommt hinzu, dass Futter kein zeitlich begrenztes Phänomen ist, sondern dass unsere Tiere es jeden Tag erhalten.
Auswirkungen auf die Gesundheit
- Allergien und Unverträglichkeiten
Bestimmte Farbstoffe und Konservierungsstoffe, wie beispielsweise BHA (Butylhydroxyanisol) oder BHT (Butylhydroxyltoluol), können allergische Reaktionen oder Hautprobleme bei empfindlichen Tieren auslösen. Diese Stoffe werden häufig verwendet, um die Haltbarkeit von Futter zu verlängern, können jedoch langfristige gesundheitliche Schäden wie Juckreiz, Fellverlust und Verdauungsprobleme verursachen. Viele der künstlich hergestellten Zusatzstoffe können durch die Störung der Darmflora Allergien und Unverträglichkeiten fördern. - Beeinträchtigung des Hormonsystems
Einige chemische Zusatzstoffe, wie endokrine Disruptoren, können die Hormonregulation beeinflussen. Sie wirken direkt oder indirekt auf das Hormonsystem von Hunden und Katzen und können Stoffwechselstörungen fördern. Solche Störungen können nicht nur zu Gewichtszunahme führen, sondern auch die Fortpflanzung und allgemeine Vitalität beeinträchtigen. - Krebserregendes Potenzial
Einige der künstlichen Zusatzstoffe, wie zum Beispiel die Konservierungsstoffe Ethoxyquin oder Propylgallat, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Während viele dieser Stoffe in kleinen Mengen als unbedenklich eingestuft sind, könnten sie bei regelmäßiger Aufnahme – wie beim Futter – über Jahre hinweg das Krebsrisiko erhöhen. - Verhaltensveränderungen
Zusätze wie künstliche Aromen und Farbstoffe können bei Tieren Hyperaktivität oder Konzentrationsprobleme auslösen. Nachgewiesen ist dieser Effekt hauptsächlich bei Menschen, ich beobachte in der Hundeschule jedoch immer wieder, dass Hyperaktivität bei Hunden nach der Futterumstellung deutlich abnimmt. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird deutlich verbessert. - Übergewicht und Fettleibigkeit
Durch künstliche Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Zuckerarten kann das Sättigungsgefühl bei Tieren gestört werden. Diese Stoffe verleiten Hunde und Katzen dazu, mehr zu fressen als nötig, was zu Übergewicht führt. Auch einige synthetische Vitamine haben diesen Effekt. - Organschäden
Künstliche Zusatzstoffe im Tierfutter können die Organe erheblich belasten und zu ernsthaften Schäden führen, wie zum Beispiel Niereninsuffizienz. Dabei spielen synthetische Inhaltsstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe und künstliche Aromen eine entscheidende Rolle, da sie den Entgiftungsorganen wie der Niere zusätzliche Arbeit aufbürden.
Als verantwortungsbewusste*r Tierhalter*in kannst du entscheiden, was in dem Napf deines Tieres landet und somit die Weichen für ein gesundes Leben stellen.
Kontrolliere die Zusammensetzung des Futters genau und überprüfe, ob eine Futterumstellung auf eine natürliche Alternative angezeigt ist, um langfristig die Gesundheit deines Haustieres zu unterstützen.
Für weiteren tierischen Input folge meinem WhatsApp-Kanal oder buche noch heute einen Termin mit mir zur Umstellung auf naturgesunde Tiernahrung.
Quellen:
- Baumgartner, S., et al. „Impact of Obesity in Dogs and Cats.“ Journal of Animal Science, 2019.
- Roberts, J., et al. „Chronic Kidney Disease in Dogs and Cats: A Review of Risk Factors and Management.“ Journal of Veterinary Nephrology, 2017.
- Smith, H., et al. „Potential Adverse Effects of Food Additives and Contaminants on Pets.“ International Journal of Veterinary Science, 2020.
- Stevens, K., et al. „Food Allergies and Intolerances in Cats and Dogs.“ Journal of Veterinary Internal Medicine, 2018.
- Taylor, L., et al. „The Bioavailability of Synthetic and Natural Vitamin E in Dogs.“ Comparative Biochemistry and Physiology, 2020.
- Poisoned Pets. „Hill’s Expands Recall After Finding Toxic Levels of Vitamin D in More Dog Foods; FDA Request Leads to Expanded Recall.“ Poisoned Pets, 2019.
[Abgerufen am 15. November 2024]