Hund frisst nicht

Dein Hund frisst nicht? Es gibt kaum etwas Besorgniserregenderes für dich als Hundehalter*in, als wenn dein Hund plötzlich sein Futter verweigert. Doch nicht immer ist Appetitlosigkeit ein Grund zur Panik. Die Ursachen können vielfältig sein und von harmlosen Gründen wie z.B. das Wetter bis hin zu ernsten gesundheitlichen Problemen reichen. Dieser Blogbeitrag gibt dir einen umfassenden Überblick über mögliche Gründe und erklärt, was du tun kannst, wenn dein Hund nicht frisst.

1. Hund frisst nicht – mögliche Ursachen und Auslöser

Harmlose Ursachen: Wählerischer Hund oder kein Hunger

Manche Hunde sind von Natur aus mäkelig und wählerisch, wenn es um ihre Ernährung geht. Sie verschmähen meist nicht nur ihr Futter, sondern auch gelegentlich die Leckerchen.
Dies beobachte ich besonders bei Pudeln und ihren Mischungen. Was nicht heißt, dass andere Hunderassen nicht auch dazu in der Lage sind.

Ein weiterer harmloser Grund kann sein, dass dein Hund schlicht weg satt ist. Oft sind Rationsberechnungen sehr großzügig gewählt. Oder der Hund erhält zu viel nebenbei – von Leckerchen bis zu Snacks, die plötzlich, unkontrolliert aus dem Kühlschrank fallen. 😉

Aber auch das Wetter kann schuld an einer Appetitlosigkeit deines Hundes sein. Besonders bei heißem Wetter oder starken Wetterumschwüngen kann der Appetit vorübergehend nachlassen.

Gesundheitliche Probleme

Wenn dein Hund plötzlich das Fressen einstellt, können gesundheitliche Probleme ursächlich sein.
Dazu gehören:

  • Infektionen: Magen-Darm-Infektionen oder Infektionen der Atemwege können dazu führen, dass Ihr Hund das Futter verweigert.
  • Chronische Schmerzen: Gelenkschmerzen oder andere chronische Leiden mindern oft die Lebensqualität und damit auch den Appetit.
  • Zahnprobleme: Abgebrochene Zähne, Zahnfleischentzündungen oder Karies machen das Fressen schmerzhaft.
  • Innere Erkrankungen: Probleme mit Leber, Nieren oder Bauchspeicheldrüse können den Appetit stark beeinträchtigen.

Du solltest den Rat eines Tierarztes einholen, wenn dein Hund länger als 48 Stunden nicht frisst und du den Grund dafür nicht erkennen kannst. Hat dein Hund Begleitsymptome wie Erbrechen, Durchfall oder Fieber ist ein Tierarztbesuch sofort anzuraten.

Hormonelle Veränderungen

Besonders bei jungen Hunden spielen hormonelle Schwankungen eine Rolle und sorgen für Appetitlosigkeit. Aber auch läufige oder scheinschwangere Hündinnen haben oft keinen Appetit.
Auch Rüden verweigern des Öfteren ihre Nahrung, wenn eine läufige Hündin in der näheren Nachbarschaft ist. Wir kennen das doch auch: Sind wir verliebt, dann können wir von Luft und Liebe leben.

Stress und psychische Belastungen

Stress hat einen erheblichen Einfluss auf das Fressverhalten von Hunden. Sogar positiver Stress, etwa ein aufregendes Ereignis, kann den Appetit dämpfen.

Psychologische Faktoren sind eine häufige Ursache für Appetitlosigkeit bei Hunden.
Hier einige Beispiele:

  • Trennungsstress: Hunde, die stark an ihren Bezugspersonen hängen, können bei deren Abwesenheit Stress entwickeln und das Fressen einstellen.
  • Neue Tiere im Haushalt: Die Aufnahme eines neuen Hundes oder einer Katze kann Stress verursachen und das Fressverhalten beeinflusst.
  • Lautstärke und Umgebung: Geräusche von Bauarbeiten, Silvesterknaller oder ein Umzug können deinen Hund belasten.
  • Besorgtes Verhalten des Besitzers: Zeigen du übermäßige Sorge, wenn dein Hund nicht frisst? Dieses Verhalten kann den Hund verunsichern und die Futterverweigerung verstärken.

Futterwechsel oder mangelnde Akzeptanz

Manchmal liegt die Ursache schlicht am Futter selbst. Ein plötzlicher Wechsel des Futters oder minderwertige Zutaten können dazu führen, dass dein Hund das Futter ablehnt. Manchmal wird die Rezeptur des Fertigfutters verändert ohne, dass dies kommuniziert wird. Gerade bei Futter mit einer undurchschaubaren Deklaration, kann dies der Fall sein und dann zu Problemen bei der Akzeptanz führen.
Wie du weitere Fütterungsfehler vermeiden kannst erfährst du im folgenden Artikel.

2. Was tun, wenn der Hund nicht frisst?

1. Ursache prüfen

Überlege und schaue genau hin, was die Ursache für die Appetitlosigkeit deines Hundes ist.
Handelt es sich um eine harmlose Ursache, wie grundsätzlich mäkeliges Fressverhalten, kein Hunger oder zu heißes Wetter. Dann können einfache Maßnahmen helfen:

  • Das Futter leicht erwärmen, um den Geruch zu intensivieren.
  • Für eine ruhige Umgebung während der Fütterung sorgen.
  • Früh am Morgen oder spät am Abend füttern, wenn es etwas kühler ist
  • Keine Leckerchen oder andere Snacks füttern, wenn die Hauptmahlzeit verschmäht wird.

2. Stressfaktoren reduzieren

Ist Stress die Ursache für die Appetitlosigkeit deines Hundes, dann solltest du die Auslöser identifizieren und möglichst abschalten oder minimieren. Hol dir dafür Hilfe von einer Fachperson, wenn du dir unsicher bist.

3. Hormonelle Veränderungen

Läufigkeit, Pubertät oder hormonelle Schwankungen lassen sich nicht verhindern, aber du brauchst dir keine Sorgen machen, wenn das der Grund dafür ist, dass dein Hund nicht frisst. Diese Phasen gehen vorüber, gib deinem Hund einfach etwas Zeit.

4. Gesundheitliche Probleme abklären

Liegt keine offensichtliche Ursache für die Futterverweigerung vor, dann solltest du deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen lassen. Dies gilt insbesondere, wenn Begleitsymptome auftreten.

5. Futterakzeptanz verbessern

Wähle ein Futter aus qualitativ hochwertigen Zutaten, das leicht verdaulich ist.
Brauchst du hier Hilfe, dann mache gerne einen Termin mit mir aus.

3. Hund frisst nicht – wie lange kann er ohne Futter auskommen?

Ein gesunder, erwachsener Hund kann bis zu fünf Tage ohne Futter auskommen ohne gesundheitliche Probleme zu riskieren, sofern er ausreichend Wasser bekommt. Doch bei Welpen, Senioren oder gesundheitlich angeschlagenen Hunden kann bereits ein Tag ohne Futter kritisch sein. In diesem Fall solltest du dir immer den Rat eines Tierarztes einholen.

4. Hund frisst nicht? Tipps für mäkelige Fresser

  • Zeitlimits setzen: Stelle das Futter nur für maximal 10 Minuten hin und räume es anschließend weg. Du darfst es mehrfach am Tag kurz anbieten.
  • Keine Snacks zwischen den Mahlzeiten: Wird das Hauptfutter verweigert, dann bekommt dein Hund auch keine „Süßigkeiten“, also Leckerchen, Kauartikel oder sonstige Snacks.
  • Futter schmackhaft machen: Erwärme das Futter leicht. Von zusätzlichen Futterverbesserern, wie Leberwurst, Quark und Co. solltest du die Finger lassen, denn davon wird man schnell abhängig und dein Hund frisst das Futter nur, wenn ein Schmankerl drauf ist. Gerne kannst du einen Termin mit mir ausmachen und wir schauen gemeinsam woran die Futterverweigerung liegen kann.
  • Schau weg: Hör auf mit besorgtem Blick das Fressverhalten von deinem Hund zu beobachten. Das kann ihn davon abhalten zu fressen.

Fazit

Die Gründe für Appetitlosigkeit bei Hunden sind vielseitig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsthaften Ursachen. Beobachte deinen Hund genau, um mögliche Auslöser zu erkennen, und zögere nicht, bei Unsicherheit einen Tierarzt aufzusuchen. Mit Geduld, Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen kannst du deinen Hund helfen, wieder Freude am Fressen zu finden.

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