Wenn du ein Haustier hast, gehört ein Futternapf zur Grundausstattung. Doch hast du dich jemals gefragt, wie sich die Wahl des Futternapfs auf das Wohlbefinden deines Tieres auswirkt? Tatsächlich spielen Form, Größe sowie die richtige Platzierung des Futternapfs eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Fressverhalten deines Vierbeiners. Deshalb schauen wir uns in diesem Artikel an, welche Form am besten geeignet ist und ob ein erhöht aufgestellter Futternapf sinnvoll ist oder vielleicht doch besser am Boden bleibt. So kannst du die perfekte Entscheidung für deinen Hund oder deine Katze treffen!
Warum der richtige Futternapf so wichtig ist
Der Futternapf ist mehr als nur ein Behälter für Futter oder Wasser. Vielmehr beeinflusst er das Fressverhalten, die Verdauung und sogar das generelle Wohlbefinden deines Tieres. Ein ungeeigneter Futternapf kann zu Problemen führen, wie:
- Verdauungsbeschwerden
- Fressverweigerung
- Allergien oder Hautirritationen (durch ungeeignetes Material)
- Stress beim Fressen
Daher kann die Wahl des richtigen Futternapfs dazu beitragen, dass dein Tier stressfrei frisst und gleichzeitig gesundheitliche Beschwerden vermieden werden.
Die passende Futternapfform
Der richtige Futternapf für Katzen
1. Flacher Futternapf
Katzen sind sensible Esser, und ihre Schnurrhaare sind extrem empfindlich. Berühren diese während des Fressens den Rand des Futternapfs, dann kann das Unbehagen auslösen. Aus diesem Grund sind flache Futternäpfe mit niedrigen Rändern ideal, denn sie geben deiner Katze genügend Raum, stressfrei zu fressen.
2. Futternapf mit Rand
Manche Katzen neigen dazu, ihr Futter im Napf herumzuschieben oder zuerst die Soße aufzuschlecken. In solchen Fällen ist ein Napf mit einem leichten Rand hilfreich, damit das Futter nicht über den Rand hinausgeschoben wird.
3. Mehrkatzenhaushalte
Teilt sich eine Gruppe von Katzen einen Napf, sollte dieser so groß sein, dass alle gleichzeitig fressen können, ohne dass die Köpfe inkl. Schnurrhaare aneinanderstoßen.
Der richtige Futternapf für Hunde
1. Flache Futternäpfe für kurzschnäuzige Hunde
Hunderassen wie Möpse oder Bulldoggen haben aufgrund ihrer kurzen Schnauze Schwierigkeiten, aus tiefen Näpfen zu fressen. Daher erleichtern flache Futternäpfe ihnen die Futteraufnahme, so dass sie ihren Kopf nicht unangenehm stark neigen zu müssen.
2. Tiefe Futternäpfe für langschnautzige Hunde
Hunde mit langen Schnauzen, wie beispielsweise Collies oder Dackel, benötigen tiefere Futternäpfe. Diese sind besonders vorteilhaft, da sie es dem Hund ermöglichen, das Futter einfacher aufzunehmen.
3. Schmale Futternäpfe für Hunde mit langen Ohren
Langohrige Hunderassen wie Basset Hounds oder Cocker Spaniels haben oft das Problem, dass ihre Ohren beim Fressen im Futter landen. Um dies zu vermeiden, sind schmale Futternäpfe ideal, denn sie verhindern, dass die Ohren schmutzig werden.
4. Antischlingnäpfe
Wenn dein Hund dazu neigt, sein Futter hastig fast panisch hinunterzuschlingen, können sogenannte Antischlingnäpfe eine sinnvolle Lösung sein. Diese speziellen Futternäpfe enthalten Erhebungen oder Muster, die das Fressen verlangsamen. Das hat den Vorteil, dass dein Hund weniger Luft schluckt, wodurch Blähungen oder sogar einer lebensgefährlichen Magendrehung verhindert werden können.
Der richtige Standort: Erhöht oder auf dem Boden?
Ein weiteres wichtiges Thema bei der Wahl des Futternapfs ist die Frage, ob dieser auf dem Boden stehen sollte oder lieber erhöht aufgestellt wird. Beide Varianten haben Vorteile, aber auch Nachteile, die von der Größe, dem Alter sowie der Gesundheit deines Tieres abhängen.
Vorteile eines erhöhten Futternapfs
- Schonung der Gelenke
Gerade bei großen Hunden oder älteren Tieren mit Gelenkproblemen kann ein erhöhter Futternapf die Futteraufnahme erleichtern. Denn so müssen sie sich weniger bücken, was den Bewegungsapparat entlastet. - Erleichterung für kurzschnäuzige Hunde
Besonders bei Rassen wie Möpsen oder Bulldoggen kann ein erhöhter Napf das Schlucken erleichtern, weil die Nahrung besser aufgenommen werden kann.
Nachteile eines erhöhten Futternapfs
- Schlingen und Luftaufnahme
Allerdings kann ein erhöhter Futternapf bei einigen Hunden dazu führen, dass sie erst Recht schneller fressen und dabei mehr Luft schlucken. Das wiederum erhöht das Risiko für Verdauungsprobleme. - Magendrehung bei großen Hunden
Zusätzlich wird vermutet, dass eine erhöhte Futterposition bei tiefbrüstigen, großen Hunderassen das Risiko für eine Magendrehung erhöhen kann. Daher sollte in solchen Fällen genau abgewogen werden, ob ein erhöhter Napf sinnvoll ist.
Katzen und erhöhte Futternäpfe
Katzen bevorzugen in der Regel Futternäpfe auf Bodenniveau. Eine erhöhte Position ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, z. B. wenn andere Haustiere im Haushalt stören oder wenn gesundheitliche Probleme wie Arthrose die Beweglichkeit einschränken.
Tipps für den perfekten Futternapf
Damit dein Tier stressfrei und gesund fressen kann, solltest du auf folgende Punkte achten:
- Individuelle Bedürfnisse: Berücksichtige die Schnauzenform, Fressgewohnheiten und eventuelle gesundheitliche Einschränkungen deines Tieres.
- Futterplatz: Wähle einen ruhigen, sauberen Ort für den Futternapf. Katzen und auch Hunde bevorzugen eine Umgebung, in der sie sich sicher fühlen.
- Reinigung: Futternäpfe sollten leicht zu reinigen sein, um Bakterienbildung zu vermeiden. Insbesondere bei feuchtem Futter ist Hygiene entscheidend.
- Trennung von Wasser und Futter: Viele Tiere bevorzugen es, wenn Wasser und Futter nicht direkt nebeneinanderstehen. Dies kann das Trinken fördern.
Die Wahl des richtigen Futternapfs ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Haustiers. Ob flach, tief, schmal oder erhöht – die Form und Platzierung des Futternapfs sollte auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes oder deiner Katze abgestimmt sein. Beobachte das Fressverhalten deines Tieres und probiere gegebenenfalls verschiedene Varianten aus, um den optimalen Napf zu finden.
In einem weiteren Artikel widmen wir uns den unterschiedlichen Materialien von Futternäpfen und zeigen dir, worauf du bei der Auswahl achten solltest. Den Beitrag findest du hier.
Gesundes Fressen beginnt beim richtigen Napf!
Quelle:
GLICKMAN, L., N. GLICKMAN, D. SCHELLENBERG, M. RAGHAVAN und T. LEE (2000b): Non-dietary risk factors for gastric dilatation-volvulus in large and giant breed dogs. J. Am. Vet. Med. Assoc., 217, 1492–1499