Wie oft sollte ein Hund eigentlich fressen?
Hast du dich auch schon mal gefragt, wie oft am Tag dein Hund eigentlich fressen soll? Dazu gibt es keine One-Size-Fits-All Antwort, denn die ideale Fütterungsfrequenz beim Hund hängt von mehreren Faktoren ab. Alter, Rasse, Gesundheitszustand und auch dein Alltag haben einen großen Einfluss auf die Fütterungsfrequenz bei deinem Hund.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Faktoren wirklich zählen, welche Irrtümer es gibt und wie du für deinen Hund die richtige Entscheidung triffst.
Das Alter spielt bei der Fütterungsfrequenz beim Hund eine wichtige Rolle
Welpe, erwachsen oder schon Senior? Das Alter spielt eine wichtige Rolle in der Entscheidung wie oft du deinen Hund füttern solltest.
Im Laufe ihres Lebens verändern sich Hunde körperlich, mental und auch stoffwechseltechnisch. Das hat Einfluss auf ihren Fütterungsrhythmus.
Welpen (bis etwa 6 Monate)
Ein Welpe hat noch einen sehr kleinen Magen, doch einen enormen Energiebedarf. Daher benötigt er im Verhältnis zu seiner Körpergröße eine sehr große Menge an Futter. Deshalb reicht es nicht, ihn einmal oder zweimal pro Tag zu füttern. Er könnte so die benötigte Nahrungsmenge gar nicht aufnehmen.
Welpen brauchen in der Regel drei bis vier Mahlzeiten pro Tag, bei sehr kleinen Rassen (z.B. Chihuahua, Zwergspitz) sind auch fünf oder sechs Mini-Mahlzeiten möglich.
Ein häufiger Fehler ist, viel zu früh auf zwei Mahlzeiten umzusteigen. Das kann zu Verdauungsproblemen führen oder dazu, dass dein Welpe zu lange hungrig bleibt, was wiederum Stress auslöst und sich negativ im Verhalten auswirken kann.
Erwachsene Hunde (ab ca. 1 Jahr)
Die meisten erwachsenen Hunde kommen sehr gut mit zwei Mahlzeiten pro Tag zurecht – eine morgens, eine abends. Das gibt dem Körper genug Zeit zum Verdauen und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel.
Doch vor allem bei aktiven Hunden, bei sensiblen Mägen oder bei bestimmten Erkrankungen kann es sinnvoll sein, die Mahlzeiten aufzuteilen. Manche erwachsenen Hunde profitieren von drei kleineren Portionen. Hier lohnt es sich individuell hinzuschauen.
Senioren (je nach Rasse)
Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und viele Hunde bewegen sich weniger, schlafen mehr und bauen an Muskelmasse ab. Manche Senioren entwickeln auch Krankheiten, die eine angepasste Fütterung notwendig machen.
Hier ist es oft sinnvoll, kleinere Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, zum Beispiel drei statt zwei. So wird der Verdauungstrakt nicht überlastet, der Blutzucker bleibt stabil, und der Magen-Darm-Trakt bekommt mehr Ruhe.
Größe und Rasse spielen bei der Fütterungsfrequenz beim Hund eine große Rolle
Die Körpergröße deines Hundes hat nicht nur Einfluss auf die Futtermenge, sondern auch auf die ideale Fütterungsfrequenz.
Kleine Hunde (bis 8 kg)
Kleine Hunde haben oft einen besonders schnellen Stoffwechsel. Das heißt: Sie verbrauchen schneller Energie und brauchen daher öfter neue Energie in Form von Futter. Drei bis vier Mahlzeiten sind hier oft besser als nur eine oder zwei große Portionen.
Gerade sehr kleine Hunde sind zudem anfällig für Unterzuckerung, wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu groß sind.
Mittelgroße Hunde (8–25 kg)
Hier funktioniert das klassische zwei-Mahlzeiten-Modell meist sehr gut. Die Portionen können gut verteilt werden, und die Hunde kommen mit den üblichen Futterpausen in der Regel gut klar. Achte trotzdem darauf, wie dein Hund sich fühlt. Wirkt er abends extrem hungrig oder verweigert morgens das Futter, darfst du den Rhythmus auch anpassen.
Große Hunde (über 25 kg)
Große Hunde haben große Mägen, doch das heißt nicht, dass sie eine riesige Portionen auf einmal vertragen. Gerade bei großwüchsigen Rassen wie Doggen, Schäferhunden oder Bernhardinern ist das Risiko einer Magendrehung erhöht, wenn sie nur einmal täglich eine sehr große Portion bekommen.
Besser ist: zwei (oder bei Bedarf drei) kleinere Mahlzeiten, mit 8–10 Stunden Abstand.
Bei diesen Rassen solltest du auch unbedingt auf Ruhezeiten nach der Mahlzeit achten.
Irrtümer und Mythen: Was nicht stimmt – und warum
„Einmal täglich reicht doch“
Das kann passen, doch für viele Hunde, ist eine Mahlzeit am Tag oft zu wenig und sie hungern über eine lange Zeit, entwickeln daraus sogar Verhaltensauffälligkeiten, werden hibbelig oder bekommen Magensäure-Probleme, weil der Magen zu lange leer bleibt.
„Ich stelle einfach immer Futter hin – er nimmt sich, was er braucht“
Das sogenannte „Free Feeding“ mag bei Katzen noch halbwegs funktionieren, doch bei den meisten Hunden nicht. Die Futteraufnahme lässt sich so kaum kontrollieren, manche Hunde essen viel zu viel, wieder andere entwickeln sogar eine Fressunlust.
Bei Krankheiten ist Free Feeding gänzlich ungeeignet, weil Medikamentengaben oder gezielte Diäten dann nicht steuerbar sind.
Auch aus dem Blickwinkel der Hundetrainerin, ist „Free Feeding“ oftmals eher als problematisch einzustufen und kann das Verhalten deines Hundes negativ beeinflussen.
Was bedeutet das für dich im Alltag?
Hier ein paar Beispiele, wie du die Fütterung an deinen Lebensstil anpassen kannst:
Du bist berufstätig und tagsüber nicht zu Hause?
Dann ist ein morgens-abends-Rhythmus für dich meist sinnvoll. Achte darauf, dass die Abstände nicht zu groß werden. Wenn dein Hund lange alleine ist, kann eine Futterbeschäftigung, die Wartezeit überbrücken, ohne gleich eine volle Mahlzeit zu geben.
Du arbeitest im Homeoffice?
Dann bist du flexibler. Du könntest drei kleinere Portionen geben: morgens, mittags, abends – das ist besonders für Hunde mit empfindlichem Magen oder viel Aktivität sinnvoll.
Du hast einen sehr aktiven Hund?
Hunde, die viel trainiert werden, joggen, wandern oder als Sporthunde geführt werden, brauchen mehr Energie und das bedeutet mehr Futter. Bei ihnen ist es sinnvoll, die Tagesration auf eher drei Mahlzeiten zu verteilen. So bleibt die Energie gleichmäßiger verfügbar und die Leistung besser abrufbar.
Die richtige Fütterungsfrequenz beim Hund ist individuell
Es gibt keine goldene Regel, die für alle Hunde passt. Aber es gibt klare Richtlinien:
- Welpen: 3–4 Mahlzeiten täglich (kleine Rassen auch öfter)
- Erwachsene Hunde: 2 Mahlzeiten täglich > bei Bedarf flexibel anpassen
- Senioren oder kranke Hunde: 3-4 kleinere Portionen über den Tag verteilt
- Kleine Rassen: lieber öfter, dafür weniger
- Große Rassen: Mindestens zwei Mahlzeiten, gerne auch öfter, dafür weniger
Am Ende gilt: Du kennst deinen Hund am besten. Achte auf sein Verhalten, seine Verdauung, sein Gewicht und seine Energie.
Du bist dir unsicher, wie oft dein Hund fressen sollte – oder ob die aktuelle Fütterung wirklich passt? Dann buche gerne meinen kostenlosen Futtercheck. Gemeinsam schauen wir, welche Fütterungsfrequenz und welches Futter zu deinem Hund passt
Häufige Fragen zur Fütterungsfrequenz beim Hund
Wie oft sollte man einen Hund füttern?
Die meisten erwachsenen Hunde kommen gut mit zwei Mahlzeiten pro Tag zurecht. Je nach Alter, Rasse und Gesundheitszustand können aber auch drei kleinere Portionen sinnvoll sein.
Wie oft sollte man Welpen füttern?
Welpen brauchen 3-4 Mahlzeiten täglich, sehr kleine Rassen manchmal sogar 5-6 Mini-Portionen. Das liegt an ihrem hohen Energiebedarf und kleinen Magenvolumen.
Kann man einen Hund nur einmal am Tag füttern?
Einmal täglich reicht nur in seltenen Fällen. Viele Hunde bekommen Probleme mit Verdauung, Magensäure oder Verhalten, wenn die Futterpausen zu lang sind.
Sollte ein Seniorhund häufiger gefüttert werden?
Ja, ältere Hunde profitieren oft von 3-4 kleinen Mahlzeiten. Das entlastet den Verdauungstrakt und stabilisiert den Blutzuckerspiegel.
Kann ich meinem Hund immer Futter hinstellen? (Free Feeding)
Nein, das ist bei Hunden meist nicht empfehlenswert. Die Futtermenge lässt sich so schlecht kontrollieren, manche Hunde fressen zu viel oder zu wenig.
Spielt die Rasse eine Rolle bei der Fütterungshäufigkeit?
Ja. Kleine Hunde brauchen öfter Energie, große Hunde sollten mindestens zwei Portionen pro Tag bekommen, um Magendrehungen vorzubeugen.
